Lecture Performance

| von Christin Müller

Fritz Bauers, im Kampf um des Menschen Rechte

Mit einem eindrücklichen Abend zum Leben Fritz Bauers wurde die Reihe der Veranstaltungen anlässlich seines 120. Geburtstages fortgeführt. In der Lecture Performance der Oberstufen-Theater-AG  unter der Leitung Katharina Dargans standen Fritz Bauers Lebenszeugnisse, seine rechtlichen und politischen Überzeugungen, Plädoyers und Mahnungen im Mittelpunkt.  Sein Einsatz für die Menschlichkeit und die Menschenwürde, aber auch für die konsequente juristische Verfolgung der NS-Verbrechen war für viele seiner Zeitgenossen unbequem. Und so erlebte das Publikum den leidenschaftlichen Kämpfer Fritz Bauer, der häufig Ablehnung und Widerspruch erfahren musste, sich davon aber nicht von seinen Überzeugungen abbringen ließ. Das historische Umfeld seiner Lebensstationen vom Kaiserreich, der Weimarer Republik, seine Verfolgung und Exil während der NS-Zeit bis hin zu den Wirtschaftswunderjahren der Nachkriegszeit wurde besonders durch die eindringliche Performance und die passgenau ausgewählten Lieder und Schlager lebendig. Ein tief beeindruckender und nachdenklich stimmender Abend, der gerade angesichts der aktuellen Situation in Israel und Gaza und auch in Erinnerung an die Novemberpogrome 1938 ein wichtiges Zeichen setzte: Nein zu sagen und Widerstand zu leisten gegen Diskriminierung und Antisemitismus. Ein ganz besonderer Dank gilt daher allen Beteiligten, den Spielerinnen und Spielern, den Musikern, den Kolleginnen Katharina Dargan und Sandra Niehaves und auch dem Haus der Geschichte für die Kooperation.

„‘Bewältigung unserer Vergangenheit‘ heißt Gerichtstag halten über uns selbst, Gerichtstag über die gefährlichen Faktoren in unserer Geschichte, nicht zuletzt alles, was hier inhuman war, woraus sich zugleich ein Bekenntnis zu wahrhaft menschlichen Werten in Vergangenheit und Gegenwart ergibt, wo immer sie gelehrt und verwirklicht wurden und werden.“ Fritz Bauer